Wenn Du Dir wünschst Deinen Geist zur Ruhe zu bringen, musst Du zuerst damit aufhören, Dich aktiv am Strom der Gedanken zu beteiligen, die durch Deinen Verstand fliessen. Stattdessen musst Du Dich zu ihrem unbeteiligten Beobachter machen. Da jedoch Dein Verstand nicht anders kann, als fortwährend Gedanken zu produzieren, reicht es nicht aus bloss zurückzutreten und seine Bewegungen zu beobachten, wenn Du einen Raum der Stille in Deinem Geist erreichen möchtest. Und den Strom der Gedanken, die durch Deinen verstand fliessen, stoppen zu wollen ist ebenso unmöglich, wie die Strömung in einem mächtigen Fluss aufhalten zu versuchen. Du kannst dabei nur scheitern. Und wenn Du gehofft hattest, dass es Dir gelingen könnte, bist Du dazu noch frustriert und entmutigt angesichts Deines erfolglosen Versuchs. Was Du hingegen tun kannst, ist, die bewusste Entscheidung zu fassen den Inhalt Deiner Gedanken zu verändern und dadurch Deinen Geist allmählich in die Richtung des ersehnten Zustandes der Stille zu führen. Ein Weg, um flüchtige Eindrücke von einem solchen Zustand von stiller Gelassenheit zu erhalten, ist, eine zweite Gedankenspur zu erschaffen. Eine, welche Du bewusst mit schönen, harmoniespendenden Wörtern erfüllst. Zu Beginn wird Deine Aufmerksamkeit vermutlich jeweils zwischen den beiden Gedankenspuren hin und her springen oder Du bist Dir beiden gleichzeitig bewusst. Versuche Dich voll und ganz auf die Zweite, die bewusst Erschaffene zu konzentrieren. Und wenn Du erst einmal in der Lage bist, Deine Konzentration auf ihrer Wellenlänge konstant zu halten, verlangsame Deine Denkgeschwindigkeit bis Du jeden Buchstaben eines Wortes einzeln denkst und Raum der Stille zwischen ihnen entstehen lässt. Zum Beispiel: H – A – R – M – O – N – I - E. Und sehr wahrscheinlich (mit genügen Übung) wirst Du plötzlich realisieren, dass zwischen den Buchstaben, die Du denkst, die Augenblicke der Stille länger und tiefer werden. Eine andere Art dies anzugehen ist, sich die Buchstaben mit den Zwischenräumen bildlich vorzustellen.
Wahre Spiritualität ist eine konstante Grundhaltung dem Leben gegenüber und keine Freizeitbeschäftigung, die man nach dem Lustprinzip lebt oder sein lässt. Entgegen der Meinung, die von rein materialistisch-orientierten Menschen vertreten wird, ist Spiritualität keinesfalls gleichzusetzen damit, dass man sich vor irdischen Pflichten flüchtet. Ganz im Gegenteil; sich auf den spirituellen Weg zu begeben, ist ein Zeichen von Stärke und bedeutet die Bereitschaft endlich erwachsen zu werden und alle persönliche Verantwortungen an- und wahrzunehmen. Sich ganz in die Materie zu begeben, diese zu erkennen und meistern und neu im Bewusstsein des Geistigen in Leichtigkeit und Freude zu leben. Jedoch hat die Tatsache, dass Du Dich auf das Göttliche Licht einstimmst und Deine Sinne in spirituelle Höhen erhebst nicht den sofortigen Effekt im Herzen und im Verstand ewige Leichtigkeit und unkonditionierte Zufriedenheit auszulösen. Um einen solchen Seins-Zustand zu erreic...
Kommentare
Kommentar veröffentlichen